Die Mariendistel klingt erstmal harmlos – eine hübsche Pflanze aus der Familie der Korbblütler, die gerne für die Leber beworben wird. Ihr wird eine schützende Wirkung auf die Leberzellen nachgesagt – sogar bei Vergiftungen durch Lebergifte wie den Knollenblätterpilz. Klingt nach Natur, nach sanfter Unterstützung, nach „kann ja nicht schaden“.
Aber Achtung: Auch pflanzliche Helfer haben ihre Tücken. Ob in Form von Kapseln, Tee oder als hochkonzentrierter Extrakt – besonders bei längerer Einnahme oder empfindlichem Magen kann es zu Nebenwirkungen kommen. Sie fragen sich, was da schiefgehen kann?
Dann lesen Sie weiter, denn gerade bei Lebererkrankungen lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
Nebenwirkungen der Mariendistel
Magen-Darm-Beschwerden
So gesund sie auch klingt – bei manchen Menschen meldet sich nach der Einnahme von Mariendistelfrüchten oder dem darin enthaltenen Silymarin plötzlich der Bauch. Blähungen, Völlegefühl oder ein leichtes Grummeln gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen der Mariendistel.
Nebenwirkung / Punkt | Beschreibung & Details | Besonders zu beachten |
---|---|---|
Magen-Darm-Beschwerden | Blähungen, Völlegefühl, Grummeln (häufig). | Bei höheren Dosen, Extrakten, empfindlichem Magen. |
Allergische Reaktionen | Hautreaktionen, Niesen; selten Atemnot. | Bei bekannter Allergie gegen Korbblütler (Kamille, Arnika etc.). |
Wechselwirkungen | Kann Leberenzyme beeinflussen (Medikamentenabbau). | Ärztliche Rücksprache bei Einnahme anderer Medikamente (insb. bei hormonabh. Tumoren). |
Verwechslungsgefahr | Ähnlichkeit mit giftigen Pflanzen beim Selbstsammeln. | Nur geprüfte Präparate verwenden, nicht selbst sammeln ohne Fachkenntnis. |
Besonders bei höher dosierten Kapseln oder konzentriertem Extrakt kann das Verdauungssystem empfindlich reagieren. Ein Glas Wasser hilft manchmal – aber nicht immer.
Nicht nur der Wirkstoff Silymarin selbst, sondern auch die genaue Art der Zubereitung kann die Wirkung beeinflussen. In Studien zeigte sich, dass Mariendistel-Präparate mit verbesserter Bioverfügbarkeit (z. B. Phytosomen) eine stärkere Wirkung auf die Leberzellen entfalten – vor allem bei gezielter Anwendung zur unterstützenden Behandlung.
Allergische Reaktionen
Die Mariendistel (Silybum marianum) gehört zur Familie der Korbblütler – und die sind bekannt dafür, bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auszulösen. Wenn Sie also schon mal auf Kamille oder Arnika mit Hautjucken oder Niesen reagiert haben, sollten Sie vorsichtig sein.
In sehr seltenen Fällen wurden allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Atemprobleme beschrieben, insbesondere bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Silymarin und Silibinin können bestimmte Leberenzyme beeinflussen, die auch am Abbau anderer Medikamente beteiligt sind. Daher sollte bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln eine Beratung beim Arzt erfolgen, auch wenn klinisch relevante Wechselwirkungen bislang selten sind.
Auch wenn Mariendistel auf den ersten Blick sanft erscheint, kann die Anwendung bei bestimmten Erkrankungen problematisch sein. Bei hormonabhängigen Tumoren sollte Silymarin nicht ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden, da mögliche Nebenwirkungen auf die Behandlung nicht ausgeschlossen sind.
Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen
Beim Sammeln in freier Natur kann die Mariendistel mit anderen distelartigen Pflanzen verwechselt werden, von denen einige potenziell toxisch sind. Deshalb ist es ratsam, geprüfte Präparate aus der Apotheke zu verwenden.
Beratung, Bezugsquellen, ärztliche Unterstützung
Wer denkt, pflanzlich sei automatisch unbedenklich, sollte sich nicht täuschen lassen. Gerade bei Erkrankungen der Leber oder der Einnahme von mehreren Medikamenten lohnt sich der Weg zur Ärztin oder zum Arzt – nicht aus Misstrauen, sondern aus Vernunft. Auch mögliche Nebenwirkungen sollten dabei angesprochen werden, besonders wenn bereits Beschwerden bestehen.
Auch Apotheken sind eine gute Anlaufstelle, wenn es um geprüfte Präparate mit standardisiertem Wirkstoff geht. Viele setzen auf die Früchte der Mariendistel in Form von Kapseln, doch auch hier gibt’s Unterschiede – sowohl in der Qualität als auch in der Dosierung. Und wer sich unsicher ist: Besser fragen als später Bauchgrummeln riskieren. Ihre Leber wird es Ihnen danken – still und leise.