Manchmal sagt ein kleiner Pieks mehr aus, als man denkt – zum Beispiel über den Zustand Ihrer Leber. Einer dieser kleinen Helfer im Blutbild ist der ALAT-Wert, auch bekannt als GPT oder Alanin-Aminotransferase. Klingt kompliziert? Ist es gar nicht. Dieser Wert ist so etwas wie ein stiller Beobachter: Er steigt, wenn mit der Leber etwas nicht stimmt.

Ob nach einer Partynacht mit zu viel Alkohol, bei bestimmten Medikamenten oder als Indiz für eine Leberentzündung – der ALAT-Wert gibt wichtige Hinweise. Aber keine Sorge, wir schauen uns das Ganze Schritt für Schritt an – verständlich, ehrlich und mit einem Augenzwinkern.

ALAT – Der biochemische Hintergrund

Hinter dem Kürzel ALAT steckt die Alanin-Aminotransferase, ein kleines Enzym, das vor allem in den Leberzellen vorkommt. Wenn alles ruhig läuft, bleibt es dort auch brav. Bei einer Schädigung der Leber – etwa durch Alkohol, Infektionen oder Medikamente – gelangt vermehrt ALAT ins Blut. Und genau das misst man dann im Laborwert. Zwar kommt ALAT vor allem in der Leber vor, es ist jedoch auch in anderen Geweben vorhanden, weshalb die Ursache einer Erhöhung sorgfältig abgeklärt werden sollte.

Dieses Enzym ist übrigens Teil eines spannenden biochemischen Tandems: Es wandelt Alanin in Pyruvat um, wobei gleichzeitig Glutamat entsteht. Klingt wie Chemieunterricht? Ja, ein bisschen. Aber keine Sorge, es geht dabei schlicht um den normalen Energiestoffwechsel der Leber. Ist der aus dem Gleichgewicht, reagiert der ALAT-Wert oft als Erster. Und das nicht grundlos, denn er ist sensibler als mancher Teenager bei Liebeskummer.

Neben Pyruvat und Glutamat ist auch die Aktivität der Transaminasen selbst interessant. Wissenschaftler beobachten, dass nicht nur der reine Wert, sondern auch das Verhältnis von ALAT (GPT) zu AST Hinweise auf bestimmte Formen der Leberschädigung geben kann – ein Bereich, der immer stärker erforscht wird.

Warum wird der ALAT-Wert im Blut gemessen?

Ein erhöhter ALAT-Wert kann ein Hinweis auf eine Belastung oder Beeinträchtigung der Leberzellen sein – zum Beispiel durch Entzündungen, toxische Substanzen oder Stoffwechselstörungen. Wenn Zellen der Leber verletzt oder gestresst sind – etwa durch Hepatitis, bestimmte Medikamente oder eine fettreiche Ernährung – gelangt die Alanin-Aminotransferase ins Blut. Das passiert häufig, ohne dass Sie sofort etwas davon merken. Genau deshalb gehört ALAT zu den wichtigen Leberwerten, die regelmäßig im Rahmen eines Bluttests überprüft werden.

Gemeinsam mit anderen Transaminasen wie AST oder Gamma-GT hilft ALAT dabei, frühzeitig mögliche Erkrankungen der Leber zu erkennen. Manchmal sind es kleine Entzündungen, manchmal steckt eine ernstere Lebererkrankung dahinter. In jedem Fall liefert der Laborwert hilfreiche Informationen – wie ein Frühwarnsystem für Ihre Leber, lange bevor sich Symptome bemerkbar machen.

Bei Frauen wird der GPT-Wert manchmal etwas anders bewertet, da hormonelle Einflüsse und Körperzusammensetzung den Wert im Blut leicht verändern können.

Auch bei scheinbar normalen Leberwerten kann eine versteckte Leberschädigung vorliegen – etwa bei stiller Fettleber. Ein normaler ALAT-Wert schließt also nicht automatisch ein Problem aus. In solchen Fällen ist die ergänzende Bestimmung weiterer Transaminasen oder ein Blick auf den Pyruvat-Glutamat-Stoffwechsel sinnvoll.

Erhöhte ALAT-Werte: Ursachen und mögliche Erkrankungen

Ein erhöhter ALAT-Wert ist nicht automatisch ein Drama – aber eben auch kein Zufall. Häufig steckt eine Leberentzündung dahinter, etwa durch Hepatitis-Viren oder eine stille Fettleber, die man gar nicht gleich bemerkt. Auch bestimmte Medikamente, Alkohol oder eine unerkannte Schädigung des Lebergewebes können den Laborwert in die Höhe treiben. In seltenen Fällen stecken Lebererkrankungen wie Autoimmunhepatitis oder Stoffwechselstörungen dahinter.

Der Körper meldet sich auf seine Weise – still, aber deutlich. Und zwar über das Enzym, das in stressigen Phasen aus den Zellen der Leber austritt und im Blut auftaucht. Dabei können auch Gamma-GT oder AST auffällig werden. Wer sich regelmäßig durchchecken lässt, entdeckt solche Erhöhungen oft früh – und kann gemeinsam mit dem Arzt gegensteuern, bevor größere Erkrankungen entstehen.

ALAT im Vergleich zu anderen Leberwerten

Der ALAT-Wert steht selten allein auf dem Zettel Ihres Bluttests. Meist tauchen da auch Begriffe wie AST, GPT, Gamma-GT oder sogar alkalische Phosphatase auf. Klingt nach medizinischem Kauderwelsch? Keine Sorge – wir entwirren das.

ALAT ist im Vergleich zu AST leberspezifischer, da es vorwiegend in Leberzellen vorkommt, während AST zusätzlich in Herz- und Skelettmuskelzellen zu finden ist. Gamma-GT wiederum springt oft an, wenn Alkohol oder bestimmte Medikamente die Leber reizen. Gemeinsam liefern diese Leberwerte ein ziemlich gutes Bild davon, wie es Ihrer Leber gerade geht.

Wenn also nur ALAT erhöht ist, spricht vieles für eine leberspezifische Schädigung. Sind auch andere Werte mit dabei, schaut man genauer hin – manchmal steckt mehr dahinter, als ein kurzer Ausrutscher beim Essen oder Trinken vermuten lässt.

Vergleich wichtiger Leberwerte im Blutbild

Blutwert Was wird gemessen? Hinweis auf mögliche Ursachen
ALAT / GPT Aktivität der Alanin-Aminotransferase frühe Leberschädigung, speziell in den Leberzellen
AST Aktivität der Aspartat-Aminotransferase mögliche Beeinträchtigung von Leber, Herz oder Muskeln
Gamma-GT Enzymaktivität bei Gallenflussproblemen Störung im Gallenabfluss, Alkoholbelastung

Hinweis: Ein isoliert erhöhter ALAT-Wert ist oft das sensibelste Signal für eine beginnende Leberbeeinträchtigung, insbesondere wenn der GPT-Wert stärker erhöht ist als AST.

Was tun bei auffälligem ALAT-Wert?

Ein erhöhter ALAT-Wert kann erstmal verunsichern – verständlich. Doch Panik ist kein guter Ratgeber. Stattdessen lohnt sich ein genauer Blick auf mögliche Erkrankungen, den Lebensstil und eingenommene Medikamente. Auch ein Gespräch mit dem Arzt bringt Klarheit: Gibt es einen möglichen Verdacht auf eine Hepatitis? Liegt eine Leberentzündung vor? Oder ist es vielleicht nur eine kurzfristige Erhöhung des Wertes nach einem üppigen Essen oder einer stressigen Phase?

Zusätzlich zur ärztlichen Abklärung kann es helfen, die Leber bewusst zu entlasten – mit Bewegung, ausgewogener Ernährung und Verzicht auf Alkohol. Unterstützende Produkte aus dem Onlinehandel können ergänzend sinnvoll sein. Auch wenn der Laborwert nur leicht abweicht, lohnt sich Aufmerksamkeit. Denn die Zellen der Leber melden sich oft leise – doch wer hinhört, kann viele Schädigungen früh erkennen und gegensteuern.